Käpt‘n Blaubärs Seemannsgarn
Dort, wo das Meer dem Land am nächsten ist, auf einer schroffen Felsklippe, haust Käpt’n Blaubär, seines Zeichens Seebär im Ruhestand, in seinem ausgedienten Schiff. Es ist gemütlich eingerichtet mit allerlei Erinnerungsstücken an Käpt’n Blaubärs wilde Zeit: Ein Zacken, den er mal Neptun aus der Krone gefahren hat; ein Flaschengeist, der nicht aus seiner Flasche raus, sondern drinbleiben will (sehr selten); eine Dose mit Piratencreme (noch seltener); und was er sonst noch so an Trophäen im Laufe seiner aktiven Jahre angesammelt hat. Sie dienen ihm oft und gerne als Anlass, sein Seemannsgarn zu spinnen.
Außer Käpt’n Blaubär hausen noch seine drei Enkelkinder (ein Mädchen, zwei Jungs) auf dem Schiff. Sie zeichnen sich außer durch ihre ungewöhnliche Färbung (eins gelb, eins grün, eins rosa) noch durch eine ausgeprägte Respektlosigkeit gegenüber Erziehungspersonen aus. So lassen sie keine Gelegenheit ungenutzt, um ihrem Opa die Geschichten zu vermasseln oder ihn in Widersprüche zu verwickeln. Das gelingt nur bedingt: bohrende Zwischenfragen befeuern Käpt’n Blaubärs Phantasie. Es gelingt ihm noch fast jedes Mal, seine Enkelkinder in den Bann zu schlagen. Dazu bedarf es einer hohen Einbildungskraft und eines gewissen Hanges zur Unwahrheit; über beides verfügt Opa in hohem Maße.
Als fünfter im Bunde ist Hein Blöd zu nennen, eine Leichtmatrosenratte, mit der Käpt’n Blaubär schon manches Fiasko erlebt hat und die sich auf unbestimmte Zeit bei ihm eingenistet hat. Hein Blöd macht seinem Namen alle Ehre: eher beschränkt als beschlagen, trotzdem eine gute Haut, kurzum: treu aber doof.
Kinderserie | 104 x 5 Min. | WDR | 1990-1996
Buch Walter Moers, Rolf Silber, Berhard Lassahn
Regie Wolf-Armin Lange
Kamera Wolf-Armin Lange